Sukkulente Pflanzen |
Der Weihnachtsstern - uphorbia pulcherrima
Die Aufnahme entstand am 24. November 2016. |
Weihnachtsstern, Poinsettie |
Der zur Familie der Wolfsmilchgewächse gehörende
Weihnachtsstern ist im tropischen Mexiko und Mittelamerika
beheimatet. Dort wächst er als Strauch in der Buschvegetation
und erreicht bis 4m Höhe. Die Blüten selbst sind grün und
wenig attraktiv. Das Schönste am Blütenstand sind die je nach
Sorte lebhaft roten, rosa, weißen oder auch zweifarbigen
Hochblatter (Brakteen). Durch gezielte Kulturmaßnahmen wäre es
dem Gärtner zwar möglich, blühende Weihnachtssterne ganzjährig
auf den Markt zu bringen, doch besteht nur in der Advents- und
Weihnachtszeit eine echte Nachfrage. In dieser Zeit aber ist sie
die beliebteste Topfpflanze, die von der Minipflanze bis zur großen
Solitärpflanze, ja sogar als Bäumchen oder Ampel auf den Markt
kommt.
Pflege: Schon beim Kauf ist darauf zu achten, dass die
Pflanzen nicht überblüht sind. Überblühte Exemplare erkennt
man daran, dass die in der Mitte angeordneten Blütenstände (Cyathien)
zum Teil oder vollständig abgefallen sind. Mit solchen Pflanzen
hat man in der Wohnung nicht mehr lange Freude, da die Farbe der
Hochblätter bald verblasst. Im Wohnbereich findet der
Weihnachtsstern an einem hellen, sonnigen Platz bei Temperaturen
von 16-20 °C optimale Lebensbedingungen. Zugluft sowie zu warme
und trockene Luft nimmt er allerdings übel. Dunkler Standort bei
zu hohen, aber auch zu tiefen Temperaturen führt rasch zum
Gelbwerden der Blätter und späterem Laubfall. Zu häufiges Gießen
oder gar längeres Stehen im Wasser bringt, vor allem bei tiefen
Temperaturen, Schäden an den Wurzel mit sich; die Folge ist das
Absterben der Pflanze. Die Weiterkultur abgeblühter Pflanzen
ist möglich. Man schneidet sie im März-April zurück, topft sie
um und stellt sie sonnig und hell. Als Erde eignen sich Torf und
Kompost im Verhältnis 1:1, TKS 1 oder Einheitserde P. Im Sommer
können die Pflanzen im Freien stehen. Im Herbst müssen sie
wieder in die Wohnung gebracht werden. Meist blühen die Pflanzen
aber nicht oder nur vereinzelt. Ursache dafür sind die Lichtverhältnisse.
Der Weihnachtsstern ist in der Anlage und Ausbildung der Blüte
als Kurztagspflanze vom Licht abhängig. Bei einer Tageslänge
von weniger als 12 Stunden kommt es zur Blütenbildung. Ideal
sind 8 Stunden Tageslicht und 16 Stunden durchgehende Dunkelheit.
Die Temperatur soll während dieser Zeit bei 20-22 °C liegen.
Vom Beginn des Kurztags bis zur Blüte vergehen 8 bis 10 Wochen.
Da in unseren Breiten etwa ab Anfang Oktober eine Tageslänge von
weniger als 12 Stunden herrscht, steht der Weihnachtsstern im
Dezember in Blüte. Wird diese Dunkelperiode in der Wohnung durch
Störlicht, also Raum- oder Straßenbeleuchtung unterbrochen, ist
die Blütenentwicklung unvollständig oder unterbleibt. Während
der Blütezeit ist wöchentlich einmal mit 1 g und in der
Hauptwachstumszeit wöchentlich 2 mal mit 1-2g Volldünger je
Liter Gießwasser zu düngen. Neben dem Befall mit Blatt- und
Schildläusen ist vor allem auf Weiße Fliegen zu achten. Durch
wiederholte Behandlung mit den dafür vorgesehenen Mitteln kann
Abhilfe geschaffen werden.
Vermehrung durch Kopfstecklinge ist möglich. Man schneidet dazu
Triebspitzen mit ein bis zwei voll entwickelten Blättern, taucht
sie sofort in lauwarmes Wasser, bis kein Milchsaft mehr austritt,
und steckt sie dann in kleine Töpfe. Die Temperatur soll 22 °C betragen. Durch Abdecken mit Folie oder Einstellen der Pflanzen in
Folientüten kann die für die Wurzelbildung erforderliche
Luftfeuchtigkeit geschaffen werden. Niedere und gedrungene Pflanzen erzielt der Gärtner durch ein- bis
mehrmaliges Gießen der Pflanzen mit Wuchshemmmittel (Basacel).
Sehr haltbar im Wohnbereich sind vor allem die Sorten des Züchters
Hegg sowie die des Züchters Gutbier, die gedrungener bleiben.
Weihnachtssterne werden in letzter Zeit auch verstärkt als
Schnittblumen angeboten. In der Regel werden sie in der Gärtnerei
oder im Blumengeschäft entsprechend vorbehandelt, damit sie beim
Kunden lange halten. Angewelkte Stiele werden zweckmäßig in
handwarmen Wasser (35-38 °C) nachgeschnitten und später in
warmes Wasser gestellt. Lange Haltbarkeit ist auch zu erwarten,
wenn die Blütenstiele mit den Wurzeln ins warme Wasser gestellt
werden. Der Standplatz der Blumenvase soll hell, warm und frei
von Zugluft sein.
Letzte Bearbeitung: 28. Juni 2020 |