Sukkulente Pflanzen

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Euphorbia (Wolfsmilch)
Mit 300 Gattungen und fast 2000 Arten sind die Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) die viertgrößte Pflanzenfamilie überhaupt. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt im tropischen Amerika und Südafrika. Aber auch in den tropischen und subtropischen Gebieten anderer Erdteile kommen sie vor. Nur wenige Gattungen sind in den gemäßigten Zonen der nördlichen und südlichen Halbkugel beheimatet. Ihnen allen ist eigen, dass sie Milchsaft führen, daher auch der Name. Von den Umweltansprüchen und von der Kultur her unterteilen wir in vier Gruppen:

O EinjährigeArten
O Winterharte, ausdauernde Arten
O Nicht winterharte, sukkulente Arten
O Nicht winterharte, erwerbsgärtnerisch wichtige Arten

  Nicht winterharte, sukkulente Arten 

Aus der rund 2000 Euphorbien-Arten umfassenden Gattung sind etwa 500 Arten mehr oder weniger sukkulent. Der Formenreichtum dieser sukkulenlen Vertreter ist sehr groß. Viele gleichen in ihrem Aussehen im nichtblühenden Zustand so sehr den Kakteen, dass sie von den meisten Laien für solche gehalten und als "Kakteen der Alten Welt" bezeichnet werden. Sukkulente Euphorbien kommen tatsächlich in der Neuen Welt nur sehr vereinzelt vor, gehören dagegen von der Südspitze Afrikas über Arabien bis nach Indien zu den Charakterpflanzen.

Der Liebhaber findet in jeder der 13 oder 19 Sektionen, in die Wissenschaftler die sukkulenten Euphorbien eingeteilt haben, interessante und kulturwürdige Arten. Er kann wählen zwischen baum- oder strauchförmigen, Säulen- oder Kugel-Euphorbien oder ganz merkwürdigen medusenhaupt-ähnlichen Wuchsformen. Neben dornenlosen Arten gibt es solche mit Dornen, entweder mit Blatt- oder Sprossdornen. Manche bilden auch, wie die Kakteen, Mammillen, die die ganze Sprossoberfläche bedecken. Noch mehr Ähnlichkeit mit den Kakteen haben allerdings die Rippen-Euphorbien. Alle Euphorbien enthalten einen weißen, kautschukartigen, in den meisten Fällen giftigen Milchsaft und haben als zweite Gemeinsamkeit einen einheitlichen, komplizierten Blütenbau. Man könnte auf eine einzige, große Blüte schließen: in Wirklichkeit ist sie, wie bei den Korbblütlern, aus vielen Einzelblüten (nur aus einem Staubgefäß bestehende männliche Blüten stehen um eine ebenfalls hüllenlose weibliche) zusammengesetzt. Was bei manchen Arten, z.B. der Milii-Gruppe, aussieht wie farbige Blütenblätter, sind Hochblätter, die die Aufgabe haben, Bestäuber anzulocken.
Euphorbien wachsen am besten in einem durchlässigen, lehmig-sandigen, nährstoffreichen Substrat. Während der Sommermonate brauchen sie regelmäßig Wasser, die blattlosen weniger als die beblätterten. Fast alle Arten halten ohne weiteres längere Trockenheit ohne Schaden aus. Und so sollte man lieber zu wenig als zu viel gießen, vor allem dann, wenn das Lichtangebot nicht optimal ist. Zuviel Nässe führt rasch zur Fäulnis.
   Gegen Schädlinge und Krankheiten sind Euphorbien wenig anfällig. Einzige Ausnahme sind Nermatoden.
Wird ein Befall festgestellt, müssen alle befallenen Wurzeln abgeschnitten und die Pflanze in einem Substrat neu bewurzelt werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit werden blattlose Arten auch einmal von Mehltau befallen; auf beblätterten Arten setzt sich manchmal die Rote Spinne fest.
   Vermehrt werden Euphorbien durch Stecklinge oder Samen. Beim Stecklingsschneiden ist Vorsicht mit dem giftigen Milchsaft geboten. Um sein Gerinnen und damit das Verkrusten der Schnittflächen zu verhindern, wird der Steckling zuerst in Wasser und dann in Kohlepulver getaucht. Nach einigen Tagen steckt man ihn in eine Mischung aus Torf  und Sand. Leider wachsen nach der  Bewurzelung nicht alle Stecklinge in der Wuchsform der Mutterpflanze   weiter. Arten, die sich nicht verzweigen, können nur durch Samen vermehrt werden.
 
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Letzte Bearbeitung: 28. Juni 2020