Sukkulente Pflanzen |
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O Nicht winterharte, erwerbsgärtnerisch wichtige Arten
Nicht winterharte, sukkulente Arten
Aus der rund 2000 Euphorbien-Arten umfassenden Gattung sind etwa 500 Arten mehr oder weniger sukkulent. Der Formenreichtum dieser sukkulenlen Vertreter ist sehr groß. Viele gleichen in ihrem Aussehen im nichtblühenden Zustand so sehr den Kakteen, dass sie von den meisten Laien für solche gehalten und als "Kakteen der Alten Welt" bezeichnet werden. Sukkulente Euphorbien kommen tatsächlich in der Neuen Welt nur sehr vereinzelt vor, gehören dagegen von der Südspitze Afrikas über Arabien bis nach Indien zu den Charakterpflanzen.
Der Liebhaber findet in jeder der 13 oder 19 Sektionen, in die Wissenschaftler
die sukkulenten Euphorbien eingeteilt haben, interessante und kulturwürdige
Arten. Er kann wählen zwischen baum- oder strauchförmigen, Säulen-
oder Kugel-Euphorbien oder ganz merkwürdigen medusenhaupt-ähnlichen
Wuchsformen. Neben dornenlosen Arten gibt es solche mit Dornen, entweder
mit Blatt- oder Sprossdornen. Manche bilden auch, wie die Kakteen, Mammillen, die die ganze Sprossoberfläche bedecken. Noch mehr
Ähnlichkeit mit den Kakteen haben allerdings die Rippen-Euphorbien.
Alle Euphorbien enthalten einen weißen, kautschukartigen, in den
meisten Fällen giftigen Milchsaft und haben als zweite Gemeinsamkeit
einen einheitlichen, komplizierten Blütenbau. Man könnte auf
eine einzige, große Blüte schließen: in Wirklichkeit ist
sie, wie bei den Korbblütlern, aus vielen Einzelblüten (nur aus
einem Staubgefäß bestehende männliche Blüten stehen
um eine ebenfalls hüllenlose weibliche) zusammengesetzt. Was bei manchen
Arten, z.B. der Milii-Gruppe, aussieht wie farbige Blütenblätter,
sind Hochblätter, die die Aufgabe haben, Bestäuber anzulocken.
Euphorbien wachsen am besten in einem durchlässigen, lehmig-sandigen,
nährstoffreichen Substrat. Während der Sommermonate brauchen
sie regelmäßig Wasser, die blattlosen weniger als die beblätterten.
Fast alle Arten halten ohne weiteres längere Trockenheit ohne Schaden
aus. Und so sollte man lieber zu wenig als zu viel gießen, vor allem
dann, wenn das Lichtangebot nicht optimal ist. Zuviel Nässe führt
rasch zur Fäulnis.
Gegen Schädlinge und Krankheiten sind Euphorbien
wenig anfällig. Einzige Ausnahme sind Nermatoden.
Wird ein Befall festgestellt, müssen alle befallenen Wurzeln abgeschnitten
und die Pflanze in einem Substrat neu bewurzelt werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit
werden blattlose Arten auch einmal von Mehltau befallen; auf beblätterten
Arten setzt sich manchmal die Rote Spinne fest.
Vermehrt werden Euphorbien durch Stecklinge oder Samen.
Beim Stecklingsschneiden ist Vorsicht mit dem giftigen Milchsaft geboten.
Um sein Gerinnen und damit das Verkrusten der Schnittflächen zu verhindern,
wird der Steckling zuerst in Wasser und dann in Kohlepulver getaucht. Nach
einigen Tagen steckt man ihn in eine Mischung aus Torf und Sand.
Leider wachsen nach der Bewurzelung nicht alle Stecklinge in der
Wuchsform der Mutterpflanze weiter. Arten, die sich nicht verzweigen,
können nur durch Samen vermehrt werden.
Letzte Bearbeitung: 28. Juni 2020 |