Mein kleiner grüner Kaktus...

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Selenicereus grandiflorus, die Königin der Nacht

Königin der Nacht

Königin der Nacht
Die Aufnahmen entstanden am 8. Juli 2003 (22.00 Uhr).
Vielen dank an dieser Stelle an meine Leserin Regine, die diese tollen Bilder mir zur Verfügung gestellt hat!

 Selenicereus

Klimmende, kletternde oder rankende Kakteen mit Luftwurzeln
Standort: vollsonnig 
Wuchshöhe: mehrere Meter
Blütezeit: im Sommer 
Vermehrung: durch Samen oder Stecklinge 


S.grandiflorus ist die berühmte ,,Königin der Nacht". Sie hat blaugrüne, bis 25 mm dicke Triebe mit 6 bis 8 niedrigen Rippen. Die Areolen haben nur in der ersten Zeit Haare, dann fallen sie ab, dazu noch 7 bis 11 nadelförmige, erst gelbliche, allmählich graue Dornen, 4 bis 10 mm lang. Die Blüten erreichen bis 25 cm Länge, voll geöffnet 30 cm Breite, Die äußeren Blütenblätter sind schmal, gelblich-braun, die inneren breiter und umgeben die Staubgefäße und den Stempel becherförmig, Farbe weiß mit grünlichem Schlund. Die Blüten duften stark nach Vanille. Leider sind sie sehr kurzlebig: gegen 22 Uhr springen die Knospen auf, die Blütenblätter entfalten sich ständig, doch bereits nach Mitternacht schließen sie sich schon wieder und hängen am anderen Morgen verwelkend herunter. Größere Exemplare bringen eine Menge von Blüten, die zwar nach und nach, aber insgesamt in kurzer Zeit aufbrechen und welken. In der Heimat erfolgt die Befruchtung durch Nachtschwärmer, die es hier nicht gibt. Der Flor fällt in die Sommermonate bis Herbstanfang. Es gibt mehrere Abarten, von denen keine wichtig ist, da sie wie S. grandiflorus selbst empfindlich und anspruchsvoll sind.

Die Gattung Selenicereus (mit ca. 25 Arten) gehört zu den Kakteengewächsen (Cactaceae). Sie ist verbreitet von Südtexas über Mittelamerika und die Westindischen Inseln bis zur Nordküste Südamerikas. Die schlanktriebigen Pflanzen haben niedrige Rippen und ziemlich kurze oder gar keine Stacheln. Ihr auffälligstes Organ sind die großen bis sehr großen nächtlichen Blüten mit relativ langen Röhren, behaart und beborstet oder unbehaart, aber bestachelt.
Selenicereen sind wüchsig und im allgemeinen blühwillig. Sie brauchen ein sehr nahrhaftes, lockeres, leicht sauer reagierendes Substrat, das z. B. aus Mistbeeterde mit etwas Lehm, Sand, Torfmull, Holzkohle und Ziegelsplitt bestehen kann. Darüber hinaus muss ständig für Wärme, auch den Winter über 10°C, und im Sommer für gleichbleibende Feuchtigkeit (nicht Nässe!) gesorgt werden. Frei ausgepflanzt im Gewächshaus benötigen sie ein Kletterspalier. Bei der Fensterbrettpflege im Topf genügen Bambusstäbe, um die sich die Triebe ranken können. Überwintert wird trocken und, zur Förderung des Blütenansatzes, wenigstens für einige Wochen nicht wärmer als ca. 10°C.
Diese Kakteen werden wegen ihrer fast märchenhaften Blüten geschätzt, obwohl deren Zauber bald vorüber ist. Die übrige Zeit des Jahres sind sie keine Prunkstücke. Auch sei darauf hingewiesen, dass erst ältere Exemplare mit vielen Blüten den Betrachter in Erstaunen versetzen. Am besten entwickeln sich Pflanzen, die in ein Gewächshaus ins Grundbeet kommen und hochwachsen können. Bei Zimmerkultur braucht man große Töpfe und ein stabiles Gerüst zum Anheften der langen Triebe, die man notfalls hin- und herführen kann. Im Sommer muss man die Exemplare reichlich wässern, auch gelegentlich schwach düngen und einnebeln. Die Erde muss nährstoffreich, humos und locker sein. Ein Standort in voller Sonne ist schädlich, Halbschatten im Sommer günstig. Nach dem Flor soll man die Exemplare einige Wochen fast trocken halten, da eine Ruheperiode nötig ist. Im Frühjahr steigt der Wasserbedarf stark, an warmen Tagen darf man sogar einnebeln. Stets aber wollen Selenicereen warm stehen. Werden sie im Topf zu groß, bleibt leider nichts übrig, als die Triebe weit herunterzuschneiden, auch wenn einem das widerstreben sollte. Vermehren läßt sich durch Bewurzelung junger Triebe in einem Beet mit Unterwärme.
S. grandiflorus enthält ein Alkaloid, das als Herzmittel bekannt ist.
Meine "Brombeere" habe ich selbst vor etlichen Jahren ausgesät, aber leider hatte ich keinen Platz, um die langen Triebe vernünftig zu befestigen. So mußte ich öfter mal "auslichten", inzwischen habe ich 2 größere Töpfe und etliche kleine als Nachzucht. Leider hat das Exemplar in den ganzen Jahren noch nie geblüht, vielleicht wird es ja jetzt etwas, wo ich darüber berichte. 

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Letzte Bearbeitung: 12. November 2019