Mein kleiner grüner Kaktus... |
Selenicereus grandiflorus, die Königin der Nacht
|
Klimmende, kletternde oder rankende Kakteen mit
Luftwurzeln S.grandiflorus ist die berühmte ,,Königin der Nacht". Sie hat blaugrüne, bis 25 mm dicke Triebe mit 6 bis 8 niedrigen Rippen. Die Areolen haben nur in der ersten Zeit Haare, dann fallen sie ab, dazu noch 7 bis 11 nadelförmige, erst gelbliche, allmählich graue Dornen, 4 bis 10 mm lang. Die Blüten erreichen bis 25 cm Länge, voll geöffnet 30 cm Breite, Die äußeren Blütenblätter sind schmal, gelblich-braun, die inneren breiter und umgeben die Staubgefäße und den Stempel becherförmig, Farbe weiß mit grünlichem Schlund. Die Blüten duften stark nach Vanille. Leider sind sie sehr kurzlebig: gegen 22 Uhr springen die Knospen auf, die Blütenblätter entfalten sich ständig, doch bereits nach Mitternacht schließen sie sich schon wieder und hängen am anderen Morgen verwelkend herunter. Größere Exemplare bringen eine Menge von Blüten, die zwar nach und nach, aber insgesamt in kurzer Zeit aufbrechen und welken. In der Heimat erfolgt die Befruchtung durch Nachtschwärmer, die es hier nicht gibt. Der Flor fällt in die Sommermonate bis Herbstanfang. Es gibt mehrere Abarten, von denen keine wichtig ist, da sie wie S. grandiflorus selbst empfindlich und anspruchsvoll sind. |
Die Gattung Selenicereus (mit ca. 25 Arten) gehört zu den
Kakteengewächsen (Cactaceae). Sie ist verbreitet von Südtexas
über Mittelamerika und die Westindischen Inseln bis zur Nordküste
Südamerikas. Die schlanktriebigen Pflanzen haben niedrige Rippen
und ziemlich kurze oder gar keine Stacheln. Ihr auffälligstes
Organ sind die großen bis sehr großen nächtlichen Blüten mit
relativ langen Röhren, behaart und beborstet oder unbehaart,
aber bestachelt.
Selenicereen sind wüchsig und im allgemeinen blühwillig. Sie
brauchen ein sehr nahrhaftes, lockeres, leicht sauer reagierendes
Substrat, das z. B. aus Mistbeeterde mit etwas Lehm, Sand,
Torfmull, Holzkohle und Ziegelsplitt bestehen kann. Darüber
hinaus muss ständig für Wärme, auch den Winter über 10°C,
und im Sommer für gleichbleibende Feuchtigkeit (nicht Nässe!)
gesorgt werden. Frei ausgepflanzt im Gewächshaus benötigen sie
ein Kletterspalier. Bei der Fensterbrettpflege im Topf genügen
Bambusstäbe, um die sich die Triebe ranken können. Überwintert
wird trocken und, zur Förderung des Blütenansatzes, wenigstens
für einige Wochen nicht wärmer als ca. 10°C.
Diese Kakteen werden wegen ihrer fast märchenhaften Blüten
geschätzt, obwohl deren Zauber bald vorüber ist. Die übrige
Zeit des Jahres sind sie keine Prunkstücke. Auch sei darauf
hingewiesen, dass erst ältere Exemplare mit vielen Blüten den
Betrachter in Erstaunen versetzen. Am besten entwickeln sich
Pflanzen, die in ein Gewächshaus ins Grundbeet kommen und
hochwachsen können. Bei Zimmerkultur braucht man große Töpfe
und ein stabiles Gerüst zum Anheften der langen Triebe, die man
notfalls hin- und herführen kann. Im Sommer muss man die
Exemplare reichlich wässern, auch gelegentlich schwach düngen
und einnebeln. Die Erde muss nährstoffreich, humos und locker
sein. Ein Standort in voller Sonne ist schädlich, Halbschatten
im Sommer günstig. Nach dem Flor soll man die Exemplare einige
Wochen fast trocken halten, da eine Ruheperiode nötig ist. Im Frühjahr
steigt der Wasserbedarf stark, an warmen Tagen darf man sogar
einnebeln. Stets aber wollen Selenicereen warm stehen. Werden sie
im Topf zu groß, bleibt leider nichts übrig, als die Triebe
weit herunterzuschneiden, auch wenn einem das widerstreben sollte.
Vermehren läßt sich durch Bewurzelung junger Triebe in einem
Beet mit Unterwärme.
S. grandiflorus enthält ein Alkaloid, das als Herzmittel bekannt
ist.
Meine "Brombeere" habe
ich selbst vor etlichen Jahren ausgesät, aber leider hatte ich
keinen Platz, um die langen Triebe vernünftig zu befestigen. So
mußte ich öfter mal "auslichten", inzwischen habe ich
2 größere Töpfe und etliche kleine als Nachzucht. Leider hat
das Exemplar in den ganzen Jahren noch nie geblüht, vielleicht
wird es ja jetzt etwas, wo ich darüber berichte.
Letzte Bearbeitung: 12. November 2019 |